So ein Frust! - Und wie der Traum vom Camperleben doch noch wahr wurde....

Sommerblogreihe “So ein Frust!?” Teil 1

«Frustration» sagt Wikipedia, ist das Erlebnis eines unfreiwilligen Verzichts auf Erfüllung einer Erwartung oder eines Wunsches.

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Die Zeit, auf die man sich meist ein ganzes Jahr freut, ist nun endlich da. Man hat Pläne gemacht, eine Reise gebucht oder vielleicht ein Wohnmobil gemietet. Die Erwartungen an Wetter, Reisebegleiter, Hotel, usw. sind meistens hoch bis sehr hoch. Man möchte sich in dieser Zeit ja maximal erholen und ausserdem schöne Fotos auf Insta und co. präsentieren.

Wenn das, was wir erwarten nicht so eintrifft, ja dann kann man eben davon sprechen, dass wir unfreiwillig auf die Erfüllung einer Erwartung oder eines Wunsches verzichten müssen. Die Frage ist, wie wir mit solchen Situationen umgehen. Hier gibt es verschiedene, mehr oder weniger konstruktive Möglichkeiten, welche wir im Laufe dieses Sommers zusammen anschauen werden. Bist du dabei?

Als wir noch jung und die Kinder noch klein waren, wollten wir einmal das Camperleben testen. Dafür mieteten wir einen Wohnwagen, der für uns als 5-köpfige Familie genug Platz bieten würde. Schweden hiess das Ziel und wir freuten uns unbändig auf dieses Abenteuer. Als ich kurz vor den Ferien bei der Firma, bei der wir den Wohnwagen gemietet hatten, anrufen und die Abholzeit ausmachen wollte, erfuhr ich via Telefonbeantworter, dass diese Firma gerade Konkurs gemacht hatte. Nach einigen weiteren Telefonaten war uns das Ausmass der Katastrophe klar: Firma insolvent, Geld weg («vielleicht bekommen sie einen Teil zurück, wenn sie die entsprechenden Formulare ausfüllen, aber das dauert Monate, wenn nicht Jahre» hiess es), kein Wohnwagen.

Unsere Enttäuschung und Frustration waren riesig… Nach einer Krisensitzung begann ich sämtliche Wohnwagenhändler und -Vermieter in der Ostschweiz anzurufen, um nach einem Ersatz zu fragen.

Nach 20 (!) Absagen waren wir kurz davor unseren Schweden-Traum zu begraben. «Noch 1 letzter Versuch» sagte ich zu meinem Mann. Und tatsächlich: Jener Händler hatte Mitleid mit uns und erklärte sich bereit, extra für uns ein neues Fahrzeug einzulösen und uns dieses zu vermieten. Dieser Wohnwagen war etwas klein für 5 Personen, aber das nahmen wir gerne in Kauf. Die Ferien wurden wunderschön und mit jenem Händler sind wir bis heute noch verbunden.

Was in diesem Sommer vor vielen Jahren geschah, beschreibt die erste Ausfahrt des «neufeld’schen Frustrationskreisels» Wir konnten die Situation, die uns so sehr frustrierte verändern und so die Frustration auflösen.

Dieses “verändern wollen”, von Situationen, die uns frustrieren, kennen nicht nur wir Erwachsenen. Auch unsere Kinder versuchen das von Klein an. In manchen Situationen freuen wir uns darüber, z.B. wenn ein Baby sich anstrengt, um das gewünschte Spielzeug zu erreichen, oder wenn ein Kind trotz Scheitern immer wieder aufs Fahrrad steigt, weil es einfach endlich wie die Grossen Fahrrad fahren möchte. In anderen Situationen ärgern wir uns darüber: «Ich habe nein gesagt, es gibt jetzt keine Schokolade. Hör auf zu betteln und diskutieren!». Und dann gibt es noch jene Situationen, wo wir mit dem Kind mit leiden, weil sich etwas eben einfach nicht verändern lässt: Das Kind ist krank und wird die Schulreise verpassen oder es wird nicht eingeladen zum Kindergeburtstag eines «Gspänlis», usw.

“Veränderung” ist also das erste, was wir alle in einer frustierenden Situationen anstreben. Manchmal erfolgreich und manchmal eben nicht. Das was uns da den Weg zur Veränderung einer Situation versperren kann nennt sich Vergeblichkeit. Und dieser Vergeblichkeit begegnen wir alle zwangsläufig und öfter als es uns bewusst oder lieb ist… Mehr darüber beim nächsten Beitrag.

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Eingeladen – und zwar so richtig (doppelt)

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Teenie-Fotos in aufreizender Pose