Warum ein Podcast Reife (heraus)fordert (resp. fördert)

Ich bin gerade daran, die Inhalte für unsere neuste Podcast-Serie zusammenzustellen… Ja, genau, richtig gelesen: Podcast! Das hättest du nicht gedacht? – Ich vor ein paar Wochen auch noch nicht ;o)! Doch seit den Herbstferien veröffentlichen Angela und ich alle zehn Tage eine neue Podcast-Folge rund ums Thema Kinder und Jugendliche von innen heraus verstehen.

Aber zurück zur neuen Podcast-Serie: Darin soll es um Reifwerdung gehen, also um unsere persönliche Entwicklung - und das ist einer der Aspekte des bindungsbasierten Entwicklungsansatzes, der mir besonders gefällt:

In einem umfassenden, intuitiv zugänglichen und in seiner Tiefe doch sehr komplexen Modell beschreibt der Ansatz, was es heisst, unser Potential als Menschen zu entfalten und «reif zu werden».

Das Modell umfasst drei Prozesse, die bei mir in den letzten Wochen der Podcast-Produktion auf Hochtouren liefen! Lass mich dir die drei Prozesse anhand von unseren ersten Podcast-Schritten erklären:

Adaptiv: An Begegnungen mit Vergeblichkeit wachsen

Der adaptive Prozess bezieht sich auf unser Potential, an Dingen zu wachsen, die wir nicht ändern können (an sogenannten «futilities» oder Vergeblichkeiten). Es geht also darum, aus Scheitern zu lernen, Grenzen zu akzeptieren oder Frustration nicht in Aggression umzuwandeln. Meine adaptiven Fähigkeiten wurden in den letzten Wochen meist von elektronischen oder digitalen Geräten getestet (oder von meiner (Un-)Fähigkeit in deren Handhabung): Das Mikrofon, das beim Testen prima funktionierte und just während der richtigen Aufnahme falsch eingestellt war, oder die Plattform von ApplePodcasts, deren Logik beim Hochladen des Podcast so gar nicht meiner entsprechend wollte. Manchmal hätte ich… aber wirklich…!!! Doch den adaptiven Prozess vor Augen mussten meine Emotionen Höchstarbeit leisten, damit ich meinen Frust nicht irgendwo deplatziert platzierte. - (Du fragst dich, was Reifwerdung mit Emotionen zu tun hat? – Dann hör rein in unsere nächste Podcast-Serie!)

Verschiedene Varianten unseres Podcast Images: Wie entscheiden? Und wann ist genug gepröbelt, wann ist es «good enough

Integrativ: Reif werden durch das Erleben innerer Dissonanzen und Konflikte

Mein präfrontaler Kortex, der in unseren Gehirnen verantwortlich ist für unsere integrative Fähigkeit, lief in den letzten Wochen ebenfalls heiss. Integrativ meint hier nämlich das gleichzeitige Wahrnehmen und Fühlen von zwei (oder mehr) unterschiedlichen Aspekten. Also bspw. mein Wunsch, einen perfekten und professionellen Podcast zu lancieren (mit inhaltlich hochstehendem und dennoch lockerflockig formuliertem Content, mit der perfekten Musik, einer 1A-Ton-Qualität und einer professionellen Grafik) UND GLEICHZEITIG die Tatsache, dass weder Angela noch ich professionelle Sprecher, Grafiker oder Tontechniker sind und unser Projekt nur sehr begrenzt Ressourcen verzehren darf. Oder meine Liebe und Fürsorge für meine Kinder UND GLEICHZEITIG der Frust, dass sie just während der Aufnahme rumgeschrien haben… - Das gleichzeitige Wahrnehmen und Fühlen dieser unterschiedlichen Aspekte balanciert sie gegenseitig aus und bringt uns an einen «windstillen» Ort, wo unsere Absichten und Werte und nicht unsere Impulse das Verhalten bestimmen. (Du fragst dich, wieso windstill und wieso das so wichtig ist? Dann… du weisst schon: hör doch mal rein!)

Die drei Entwicklungsprozesse des bindungsbasierten Entwicklungsansatzes im Überblick

Der emergente Prozess: Aufbruch ins Neue, wenn das Zuhause sicher ist

So ein Podcast ist Neuland für mich – nicht als Hörerin, aber als Produzentin. Ich hatte keine Ahnung, wie wir so was technisch hinkriegen, geschweige denn, ob unser Inhalt und unser Format überhaupt ankommen (das wissen wir natürlich auch jetzt noch nicht, aber vielleicht gibst ja gerade du uns ein Feedback?). Auf jeden Fall nahmen wir uns vor, als Test mal fünf Folgen zu produzieren und dann zu entscheiden, ob wir weiter machen. Irgendwann merkten wir aber, dass wir ob all unseres Test-Enthusiasmus’ vergessen hatten, die Erfolgskriterien festzulegen – aufgrund von was wollten wir entscheiden, ob unser Test erfolgreich war?!? Der eigentliche Entscheidungsfaktor war dann: «Fägt’s üs», so was gemeinsam zu machen – ja oder nein? Nicht, dass wir podcasten würden, wenn niemand uns abonniert - aber entscheidend war das, was da aus uns herauskam (vom lateinischen emergere – auftauchen, emporsteigen): die Lust, Neues zu wagen, kreativ zu wirken und etwas in die Welt zu tragen, das uns beiden am Herzen liegt. – Nun fragst du dich vielleicht, was das mit dem sicheren Zuhause von oben aus dem Zwischentitel zu tun hat…? Dann – du weisst schon – hör doch mal rein ;o)

Ich würd mich freuen!

 
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«Lasse müsste Haue kriegen!»