Wie lobt man ein Kind richtig?

Eine Frage und eine vierte Meinung - im Juli/August

Auf der letzten Seite des Elternmagazins Fritz & Fränzi können Leser:innen Fragen stellen und erhalten Antworten von den drei Expert:innen Annette Cina, Nicole Althaus und Peter Schneider.

Ein tolles Format, finden wir - nur fehlt uns meist eine Perspektive. Deshalb geben wir als vierte Meinung gerne unseren Senf dazu, ebenfalls kurz und knackig:

Ihr Sohn bemängelt, dass Sie seine Leistung zu wenig würdigen und das ist nicht dasselbe wie loben. Lob als Gegenbegriff von Tadel beinhaltet die Absicht, das Verhalten des Gegenübers zu steuern - und das kann nur, wer von einer erhöhten Warte aus weiss, welches die richtige Richtung ist. Ihr Vierzehnjähriger ist im besten Teenie-Alter und die Chancen stehen gut, dass er auf diese überhebliche Haltung allergisch reagiert.

Was sich Ihr Sohn wünscht ist Anerkennung - und hier spielt er Ihnen den Ball zu: Was gibt es denn anzuerkennen? Dass er fleissig ist und viel Zeit und Energie in die guten Noten investiert? Dann würdigen Sie das, mit Worten und mit Ihrem Verhalten («Ich sehe, du lernst immer noch - deshalb bringe ich dir hier eine heisse Schoggi»). Und auch wenn er die guten Noten ohne viel sichtbaren Aufwand schreibt, steckt einiges dahinter: Organisationstalent etwa oder die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen resp. die Zeit während der Schulstunde optimal zu nutzen. Auch das darf gewürdigt werden - allerdings nicht mit Geld, denn das macht die intrinsische Motivation bei Schüler:innen ebenso kaputt wie all die Incentives bei Managern.

Und ganz nebenbei: Vermutlich wünscht Ihr Sohn sich nicht so sehr Anerkennung für seine Leistungen als vielmehr Wertschätzung für sein Wesen. Denn das ist es, wovon unsere Kinder nie genug bekommen: In den Augen ihrer Eltern zu sehen, dass sie in deren Leben herzlich willkommen und eine Bereicherung sind - und zwar einfach, weil sie sind, wie sie sind.

Die Antwort der drei Fritz & Fränzi Expert:innen auf obige Frage findest du hier.

 
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