«Pitschi», das kleine Kätzchen

Ein wunderbares Bilderbuch rund um Neugier und «Alpha» und darüber, wie wunderbar es ist, klein zu sein und sich versorgen zu lassen

“Pitschi” von Hans Fischer (ein Nord-Süd Bilderbuch)

«Ein Kätzchen, das immer etwas anderes wollte. Eine traurige Geschichte, die aber gut aufhört.»

So lautet die Einführung in das dunkelgrüne Bilderbuch von Pitschi. Nun, so traurig fanden meine Kinder die Geschichte von Pitschi eigentlich nicht. Wenn in den ersten paar Seiten erzählt wird, wie das junge Kätzchen versucht einen Hahn, eine Ziege und schlussendlich eine Ente nachzuahmen, mussten meine Kinder immer lachen.

Ernst wurden sie erst, als Pitschi beim Versuch, mit den anderen Entenkindern auf dem Teich zu schwimmen, beinahe untergeht. Und noch ernster wurden sie, als Pitschi im Hasenstall übernachtet und dort draussen dem Fuchs und dem Uhu begegnet und furchtbar Angst hat.

Einen Moment lang wird einem da auch wirklich ganz bange, aber schon auf der nächsten Seite kommt die Rettung: Bello, der Hund hörte das Kätzchen jammern und weckte die alte Lisette. Lisette kommt und bringt Pitschi in Sicherheit. Und nicht nur das, sie kuschelt das Kätzchen in eine warme Decke und bringt ihm ein Fläschchen Milch. Als Pitschi am anderen Tag eine schwere Erkältung hat (vom Bad im Ententeich) hegt und pflegt Lisette mit Hilfe von den anderen Tieren auf ihrem Hof das Kätzchen liebevoll gesund.

Bei dem Bild vom Kätzchen im überdimensionalen Bett und von der Beschreibung wie sich alle um das kranke Tierchen kümmern wird einem ganz warm ums Herz.

Ja, Pitschi war ein bisschen selbst schuld an der Misere. Hätte sie einfach mit ihren Katzengeschwistern gespielt, statt ständig versucht jemand anderes zu sein, wäre als das nicht passiert. Doch das wird ihr in keinster Weise vorgehalten. Sie wird bedingungslos geliebt, angenommen und umsorgt. Und als Pitschi wieder putzmunter ist, ist sie sich sicher: sie möchte nichts anderes als ein Kätzchen sein und bei der geliebten Lisette bleiben.

In diesem Buch geht es also einerseits um Alarm und Angst und wie gut es ist, wenn man bei einer fürsorglichen Person sich bergen kann.

Und es geht darum, wie es ist, krank zu sein und liebevoll umsorgt und gesund gepflegt zu werden. Wenn man so eine Lisette hätte, würde wäre es ja gar nicht mehr so schlimm, krank zu sein… Wie gut, dass die meisten Kinder eine Lisette namens «Mama» haben 😊

In der «Neufeld-Sprache» könnten wir auch sagen, es geht um die «Alpharolle» und wie wunderbar es ist, klein zu sein und sich versorgen zu lassen.

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Erinnerungen - Kinderlachen im Pflegeheim

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«Habakuk! S’git Buchweh wenn i d’Wuet verschluck!»